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Aktuelles

13.01.2020 | Neubeginn 1945

Die Wiedererrichtung der SPD nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs

Noch bevor das NS-Regime im Mai 1945 kapitulierte und ganz Deutschland von den alliierten Truppen befreit wurde, fanden sich Menschen an zahlreichen Orten des Landes zusammen, um den Wiederaufbau der von den Nationalsozialisten 1933 verbotenen SPD in Angriff zu nehmen. Viele Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, die sich dem System widersetzt hatten und von ihm verfolgt worden waren, begannen noch in den Lagern und Zuchthäusern mit den Planungen für den demokratischen Neubeginn – Kurt Schumacher im Konzentrationslager Neuengamme, Hermann Brill in Buchenwald, aber auch viele unbekanntere Widerstandskämpferinnen und -kämpfer. Sie alle einte der Gedanke, nach zwölf Jahren Diktatur, Unterdrückung und Massenmord eine Partei wiedererstehen zu lassen, die die deutsche Gesellschaft in eine demokratische, freiheitliche und sozial gerechte Zukunft führen sollte. Ein zentraler Aufruf war nicht erforderlich: An vielen Orten entstand die SPD durch die Initiative Einzelner wieder, die damit einen unschätzbaren Beitrag zum demokratischen Neuanfang leisteten.

Das SPD-Geschichtsforum appelliert an alle Bezirke, Unterbezirke und Ortsvereine, an die Wiedererrichtung unserer Partei zu erinnern und den 75. Jahrestag dieses Neubeginns auf der lokalen Ebene in einer Weise zu gestalten, die das sozialdemokratische Engagement der damals aktiv werdenden Menschen vor Ort in den Mittelpunkt stellt. Ihr Beitrag zum Aufbau der Demokratie, ihr Kampf gegen das noch lange fortlebende Vermächtnis des Nationalsozialismus in den Köpfen und Institutionen und ihr Einsatz für eine Aufarbeitung der Verbrechen des Regimes können und sollten uns heute ein Vorbild sein, wenn es um die Stärkung unseres demokratischen Rechtsstaates und die Bekämpfung rechtsradikaler Bewegungen und autoritärer Tendenzen geht.

Bei der Vorbereitung von Informations- und Gedenkveranstaltungen, Ausstellungen und Seminaren, Pressemitteilungen und Medienbeiträgen möchte das SPD-Geschichtsforum die Mitglieder an der Basis unterstützen. Dazu stellen wir auf unserer Internetseite Materialien und Anregungen zur Verfügung; gerne helfen wir auch dabei, sachkundige Referent*innen zu vermitteln.

Materialien und Hinweise

- Buchenwalder Manifest demokratischer Sozialisten, 19. April 1945

- Wir verzweifeln nicht! Rede Kurt Schumachers vor sozialdemokratischen Funktionären in Hannover am 6. Mai 1945

- Aufruf des SPD-Zentralausschusses in Berlin (Grotewohl, Gniffke) vom 15. Juni 1945

- Programmatische Erklärungen Kurt Schumachers auf den Konferenzen von Wennigsen und Hannover, 5./6. Oktober 1945

- Bibliographie zur lokalen und regionalen Geschichte der SPD: Lokale und regionale Festschriften ; Publikationen

- Ilse Fischer, Historische Spurensuche. Hinweise für die Praxis, 1997

- Helga Grebing: „Neubau“ statt „Wiederaufbau“ der SPD – die Lehren aus der Weimarer Republik, in: Kurt Schumacher und der "Neubau" der deutschen Sozialdemokratie nach 1945. Referate und Podiumsdiskussion eines Kolloquiums des Gesprächskreises Geschichte der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn am 12./13. Oktober 1995, hrsg. von Dieter Dowe. Bonn, 1996

Zusätzliche Literatur kann via Fernleihe über die Bibliotheken vor Ort oder bei der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn entliehen oder über das kostenpflichtige Direktbestellsystem bestellt werden. Für Kopienbestellungen aus bereits bekannten Titeln aus dem Bestand der FES-Bibliothek kann dieses leere Bestellformular benutzt werden

Die Erledigung dauert zwischen einem und drei Tagen. Der Gesamtbestand der FES-Bibliothek ist im Internet recherchierbar unter: https://library.fes.de/TouchPoint/

Selbstverständlich sind alle Nutzer*innen auch persönlich in der FES-Bibliothek in Bonn herzlich willkommen.